Verbraucherschutz: Ein deutsch-japanischer Rechtsvergleich

von Prof. Dr. Simon Heetkamp

Es war eine große Freude als Teil einer deutschen Studiengruppe nach Tokio und Kyoto zu reisen, um dort rechtsvergleichend aktuelle Entwicklungen im Verbraucherrecht mit Expert:innen aus Deutschland und Japan zu diskutieren.

An der Kokugakuin Universität in Shibuya (Tokio) trug Frau Geelke Wemjes zur Regulierung von Online-Suchmaschinen im Digital Markets Act und dem Digital Services Act vor, während Frau Tabea Stolte die Herausforderungen von Wearables und den Verbraucherschutz im Internet of Things beleuchtete. Die Diskussionen waren lebhaft und förderten interessante Gemeinsamkeiten und Unterschiede im deutschen und japanischen Recht zu Tage.

An der Keio Universität führte Prof. Busch von der Universität Osnabrück in die Welt der Regulierung von Kurzzeitmieten in Europa und den entsprechenden datengesteuerten Ansatz ein. Der Verfasser präsentierte sodann die aktuellen Entwicklungen in Deutschland im Bereich der gerichtsnahen und außergerichtlichen Online-Streitbeilegung.

Bei der Veranstaltung an der Ryukoku Universität wurden zunächst die juristische Ausbildung in Deutschland und die Digitalisierung der Staatsprüfungen von Prof. Dr. Hartmann (Universität Regensburg) vorgestellt. Anschließend referierte Prof. Dr. Christoph Busch über Nachhaltigkeit und Verbraucherschutz in der Plattformökonomie.

Um ebenfalls einen Austausch mit anwaltlichen Praxisvertreter:innen zu gewährleisten, folgte eine weitere Veranstaltung bei der Rechtsanwaltskammer von Kyoto (Kyoto Bar Association). Hier stellte der Verfasser den Status Quo der Digitalisierung des deutschen Zivilverfahrens dar, wobei auch die Einsatzmöglichkeiten von KI und Virtual Reality dargestellt wurden. Prof. Dr. Hartmann beleuchtete sodann die behördliche Rechtsdurchsetzung auf digitalen Märkten in Deutschland.

Insgesamt waren die Veranstaltungen nicht nur eine Plattform für einen regen Wissensaustausch, sondern auch für die Stärkung der deutsch-japanischen Beziehungen im Bereich des Verbraucherrechts. Die Diskussionen waren anregend, die Themen vielseitig und die Atmosphäre sehr freundschaftlich. Die Gastfreundschaft der japanischen Gastgeber (Prof. Kunihiro Nakata, Prof. Naoko Kano, Prof. Antonios Karaisukos, Prof. Mina Wakabayashi, Prof. Naoko Kawamura und Prof. Emi Ohashi) war atemberaubend. Ihnen und dem das Projekt fördernden DAAD gebührt großer Dank.