Rückversicherungsunternehmen sind unter dem Eindruck der Opioidkrise in den USA auf die
Relevanz von sucht-assoziierten Problemen aufmerksam geworden. Vorgaben zu ecological,
social und governance (ESG) Aspekten sind für sie nicht nur durch Politik auferlegte Richtlinien
sondern elementare Ausrichtungsaspekte ihrer Profitabilität.
In einer anonymen Onlinebefragung wurden 42 Führungskräfte dieser Branche dazu befragt, wie sie sich durch ihre Unternehmen im individuellen ESG-konformen Verhalten motiviert fühlen und welchen persönlichen Invest sie zu erbringen bereit wären, wenn damit Drogentote verhindert werden würden.
Von den 13 erfragten ESG-konformen Faktoren war „Diversität wertschätzen“ der am
häufigsten Genannte und „suchtmittelfrei leben“ der am seltensten Genannte. Es zeigte sich
jedoch, dass 80% der Befragten bereit wären einen Teil ihres Bruttoeinkommens zu investieren
um Drogentodesfälle zu verhindern. Auch andere individuelle Ressourcen würden investiert
werden, insbesondere die Bereitschaft den eigenen Konsum zur Erfüllung einer
Vorbildfunktion einzuschränken.
Die Untersuchung zeigt, wo Unternehmen der Rückversicherungsbranche noch weiter ESG-Konformität fördern könnten und gibt ein klares Signal, dass in dieser Branche eine hohe Bereitschaft besteht finanzielle Ressourcen in die Prävention von Drogentodesfällen zu investieren. Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedeutung von Rückversicherungs-unternehmen sollte dies Ansporn für die Politik sein, die Suchtprävention intensiver und nachhaltiger zu fördern.
Hintergründe und Methodik lesen Sie im gerne im Pre-Print der Veröffentlichung der Studie.
Die Untersuchung ist das Ergebnis einer einzigartigen Zusammenarbeit zwischen vier Hochschulen – und deren engagierten Forschern:
- Prof. Dr. Ulrich Frischknecht, Katholische Hochschule NRW
- Prof. Stefan Materne, Technische Hochschule Köln / ivwKöln
- Prof. Dr. Alexander Pinz, Technische Hochschule Mannheim
- Prof. Dr. Stephan Hankammer, Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft