Von Dominik Ganter – Mentoring 1 im Master Risk and Insurance bei Prof. Dr. Torsten Rohlfs
Die Industrieversicherung unterscheidet sich durch ihre internationale Ausrichtung, stark
individualisierte Verträge und komplexe Strukturen erheblich von anderen Versicherungszweigen.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Herausforderungen und Voraussetzungen einer fundierten
Performance-Analyse in diesem Umfeld zu beleuchten.
Im Vordergrund steht die Frage, welche Perspektive jeweils eingenommen werden sollte: Was soll gemessen werden und mit welchem Ziel? Anhand von Beschreibungen und fiktiven Praxisbeispielen – unter anderem mit Bezug auf einen internationalen Industrieversicherer – wird aufgezeigt, dass eine valide Analyse nur möglich
ist, wenn die Besonderheiten des Geschäftsmodells verstanden und die damit verbundenen Auswirkungen berücksichtigt werden. Dazu zählen beispielsweise die Verteilung von Prämien und Schäden in internationalen Programmen, die Effekte von Captive-Fronting und die Abhängigkeit von Marktzyklen. Die Arbeit folgt einem qualitativ-beschreibenden Ansatz und verzichtet bewusst auf quantitative Berechnungen. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Kennzahlen ohne Kontext kaum Aussagekraft besitzen und Performance-Analysen im Industriegeschäft stets vor dem Hintergrund der zugrunde liegenden Prozesse und Strukturen interpretiert werden müssen.
Damit wird eine Grundlage geschaffen, um Controlling-Instrumente gezielt einzusetzen und zukünftige, vertiefende Analysen methodisch zu fundieren.